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Von Wikingern, Sklaven und versalzenem Kartoffelbrei
„Die Wikinger sind unter uns“


So lautete das Motto für die diesjährige Sommerfahrt unseres Stammes Graf Walo. Nach der Geschichte, „Das Amulett aus blauem Glas“, wurden die Sipplinge zu Wikingern und Wölflinge zu Schaustellerkindern, die von den Wikingern geraubt und zu Sklaven gemacht wurden. Rund 60 Mitglieder nahmen an der Fahrt teil, die ins Ruppiner Land, nach Großzerlang gehen sollte. In dieser Gegend findet man viele Seen und kann sich an den großen Feldern und Wäldern satt sehen. Außerdem ist sie perfekt für eine Pfadfinderfahrt, da man nur einzelne große Städte und meistens nur kleine Siedlungen oder Bauernhöfe vorfindet.

Für die Sipplinge begann die Fahrt im Gegensatz zu den Wölflingen schon am 01.08. in Walsrode. Mit dem Zug ging es dann nach Angermünde, einer Stadt in der Uckermark, ca. 80 km von Berlin entfernt. Es folgte eine Führung über ein NABU-Gelände, bei der die Jugendlichen auf die Besonderheiten der Gegend aufmerksam gemacht wurden, wie zum Beispiel auf die außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt. Dort verbrachten die Sipplinge auch ihre erste Nacht.

Am nächsten Tag trennte sich dann die große Gruppe und die einzelnen Sippen machten sich auf den Weg ins ca. 120 km entfernte Ruppiner Land, zu einem VCP-Zeltplatz in Großzerlang.

In den acht Tagen gab es neben romantischen Schlafplätzen (zum Beispiel unter freiem Himmel an Seen, auf einem Feld oder in einer Neubauruine) und wegen dem heißen Wetter Schweißausbrüche, erfrischende Badeausflüge und Natur pur.

Als alle Sipplinge schließlich auf dem Zeltplatz in Großzerlang ankamen, warteten dort schon die Jüngsten, die eine Woche später angereist waren und sich somit nicht den Strapazen und Abenteuern der Anwanderung aussetzten durften.

Es galt nun das Wikingerlager aufzubauen.

Neben den Kothen und Jurten erstreckte sich ein hoher Fahnenmast gen Himmel, ein selbstgebauter Mülleimer bot Platz für Abfall und ein Tisch vollendete das Bild.

Das Programm konnte beginnen:

Die „Sklaven“ wurden von den Wikingern entführt, es gab Raufereien, wegen der Hitze viele Badestunden in dem nahegelegenen See und Stunden in denen gedöst, gekuschelt und massiert wurde.

Eine Küche hatten wir natürlich auch, die uns immer mit leckerem Essen versorgte, auch wenn es mal versalzenden Kartoffelbrei oder angebrannte Würstchen gab.
An einem Raustag in die Stadt Rheinsberg hatten Sipplinge und Rover die Möglichkeit etwas über den bekannten Autor Kurt Tucholsky herauszufinden. Ihre Aufgabe war es, einige seiner Kurzgeschichten in Sketche umzusetzen, bzw. in ein Lied umzuwandeln.

Die Wölflinge erkundeten währenddessen bei einem Stadtgeländespiel Rheinsberg.

Ein gelungener Höhepunkt an diesem Tag war die Rückfahrt zum Lagerplatz per Schiff.

Auf dem Zeltplatz wurden abends die Ergebnisse des Raustages zusammen tragen.

Als es am 16.08. mit dem ICE wieder nach Hause gehen sollte, waren die Gefühle gemischt:

Einerseits freuten sich alle auf das warme, weiche Bett daheim, andrerseits wollte man das Lagerleben und die Lageratmosphäre nicht missen.

Ein recht gelungenes Lager, das hoffentlich bald wiederholt wird!

Übrigens können wir das Freizeitgelände des VCPs wärmstens weiter empfehlen:

Es bietet Platz für bis zu 800 Personen, ist in mehrere kleine Plätze aufgeteilt, die durch Hecken und Bäume voneinander abgetrennt sind und jeweils über einen separaten Wasser- und Stromanschluss verfügen, die sanitären Anlagen sind weitaus besser als man sonst gewohnt ist und der Platz liegt direkt an einem See mit Badestrand. Außerdem kann man am Platz Kanus mieten, öffentliche Verkehrsmittel sind in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen und in Rheinsberg (10 km entfernt) gibt es Kaufläden, wie Penny, Lidl und Aldi. Zu finden ist der Platz unter: www.vcp-bundeszeltplatz.de (Es handelt sich hierbei nicht um Schleichwerbung, sondern um einen Insidertipp)

Einige Erlebnisse der Anwanderung wurden von der Sippe Ozelot, der jüngsten Sippe, in einem Lied zusammen gefasst, welches aufgeschrieben kürzer und in diesem Falle auch sinnvoller als die Logbucheinträge ist:

1. Am ersten Tag fuhren wir mit dem Zug,
die Fahrt verging wie im Flug.
Dann wanderten wir zum NABU-Heim,
dort hauten wir dann so richtig rein.

Ref.:Es ist so heiß...

2. Am zweiten Tag waren wir richtig lahm,
wir dachten wir fahren mit der Eisenbahn.
Der Himmel blau, das Wetter heiß
und von der Stirn rann uns der Schweiß.

3. Am 3. Tag, wir sind immer noch zu Fuß
und natürlich fuhren wir nicht mit dem Bus.
Wir schliefen in `nem Heuhotel
und Kiro wurde bei Ratten ganz schnell.

4. Am 4. Tag schliefen wir bei der Katzenfrau.
Von überall nur „Miau Miau“.
Das Katzenspielzeug, das ging zu Schutt
und die Frau ärgerte sich kaputt.

5. Am 5. Tag wanderten wir nach Templin.
Leider fuhren wir nicht mit den Tresin´.
Stattdessen schliefen wir auf dem Feld
und zwar ganz ohne Zelt.

6. Am 6. Tag gingen wir auf Gleisen,
das ist wohl die beste Art zu reisen.
Johannes geht es immer noch gut
und das macht uns allen hier Mut.

7. Am 7. Tag sind wir mit dem Boot gefahren
und wir erkannten, wir sind gut im Planen.
Zum Beispiel planten wir als Unterkunft
ein Pfarrheim und das mit Vernunft.

8. Am 8.Tag ging dann recht flott.
Es war mal wieder hot, hot, hot.
Abends schliefen wir an dem Strand.
Da fand überall nur Sand.

9. Am 9. Tag, wir sind hier.
Hier in unserem Pfadirevier.
Nun können wir’s auch mit dem Dichten lassen,
das wir ja von ganzem Herzen hassen.

Britt Launspach